Im Holzfußboden sind Kratzer? Kein Problem! Denn so ein Parkett oder Riemenboden ist im Vergleich zu Teppichböden oder Fliesen quasi unverwüstlich. Er lässt sich abschleifen und neu versiegeln. Schwuppdiwupp erstrahlt er wieder in neuem Glanz oder sogar in neuem Look. Trends vergehen, der Holzfußboden bleibt. Kein Wunder, das natürliche Material ist nachhaltig, vielfältig und eben dauerhaft. Es sieht gut aus und fühlt sich warm und lebendig an.
Doch auf der Suche nach dem passenden Holzboden müssen sich (Neo-)Hausherren erst einmal durch einen riesigen Angebotsdschungel kämpfen. Und viele Fragen tauchen auf. Welche Holzart ist am widerstandsfähigsten? Was ist ein Stäbchenparkett, was ein Riemenboden? Eignet sich ein Parkettboden auch für die Küche oder das Badezimmer? Verträgt sich der Holzboden mit meiner Fußbodenheizung? Und mit meiner Katze?
Fundierte Fachinformationen zum Parkettboden
Grundsätzlich unterscheidet sich Parkett nach der Fertigungs- und der Verlegeart. Die beste Qualität bietet Massivholzparkett: Es besteht durch und durch aus der gewählten Holzart. Bei Mehrschichtparkett ist hingegen nur die oberste Schicht aus Edelholz gefertigt. Dadurch ergibt sich natürlich weniger Spielraum für’s Abschleifen und Renovieren. Von klassischem Stäbchenparkett sprechen wir, wenn einzelne, kleinere Holzstückchen aneinandergereiht werden. Liegen die Stäbe parallel in Längsrichtung, spricht man meist von Schiffsböden. Werden die Bretter hingegen schon vorab, etwa auf einem Netz – zum Beispiel schachbrettartig - zusammengeklebt, heißt das Mosaikparkett.
Sonderformen sind das Fischgrätmuster, bei denen die Holzstücke im 45-Grad-Winkel aneinander liegen. Und klar, dann gibt es auch noch Tafelparkett, bei dem die unterschiedlichen Teile komplexe Muster ergeben – aber das wird Sie wohl eher nicht interessieren, wenn Sie keinen prunkvollen Schlosssaal ihr Eigen nennen. Werden hingegen längere, große Bretter eingesetzt, nennt sich das Dielen- oder Riemenboden.
Bei der Holzart ist vieles möglich: Meist werden robuste Harthölzer eingesetzt – Eiche und Buche sind die einheimischen Klassiker, aber auch Exoten wie Teak und Wenge erfreuen sich großer Beliebtheit. Und ja, sie halten auch Katzenkrallen und (bei korrekter Verlegung) Fußbodenheizungen aus. Außerdem können Holzböden dank bester Oberflächenbeschichtungen durchaus in Küchen und Sanitärräumen eingesetzt werden.
Parkett: Zeitlose Schönheit
Sind erst einmal die Basics geklärt, geht es an die Geschmacksfrage. Klar ist: Ein Parkettboden ist eine hochwertige – und deshalb auch etwas kostenintensivere – Investition in die Wohnqualität. Deshalb sollte sein Look auch einige Jahr(zehnt)e überdauern. „Zeitlos“ ist deshalb das Stichwort. Der Parkettboden soll den Raum nicht dominieren, sondern die elegante Grundlage für den darauf zu realisierenden Wohntraum sein.
Geöltes Holz für Samtpfoten
Derzeit geht der Trend zu ursprünglich wirkenden Holzböden: Geschruppt, gebürstet, mit Ästen und Wurmlöchern – der Boden darf ruhig Charakter zeigen. Manche lieben es sogar, wenn er nicht neu, sondern alt aussieht. Für diesen „Used Look“ ist eine Oberflächenbehandlung mit Öl die perfekte Ergänzung. Überhaupt bietet sich das Ölen für all jene an, die ihren Holzboden mit allen Sinnen genießen wollen. Die geölte Oberfläche fühlt sich warm und samtig an. Genau das Richtige für Barfußgeher und Sockentiger. Und kleinere Fehlstellen lassen sich besonders schnell und einfach ausbessern.
Der Trend bei Parkettböden: Größe zeigen
Farblich dominieren derzeit sanfte Naturtöne wie
- Creme
- Caramel und
- Beige
Und kaum ein Boden kommt mehr ohne die Attribute „geräuchert“ oder „gekalkt“ aus. Die daraus entstehenden Grau- und Weißtöne bieten Gelegenheit zu unwiderstehlichen Kombinationen mit Möbeln und Deko. Beim Format zeigen die Einrichter gerne Größe – besonders lange und breite Bretter sind gefragt.
Daneben erobert aber auch das Fischgrätmuster die Wohn- und Schlafzimmer zurück. Meist in Verbindung mit einer „klassischen“ Parkettversiegelung – also einer Beschichtung mit Lack. Bei neuen Parkettböden erfolgt diese ohnehin direkt bei den Herstellern, die ADLER mit besten Parkettlacken beliefert.
Aufpolieren oder umfärben?
Wenn allerdings der Zahn der Zeit bereits ein wenig an Ihrem hölzernen Liebling genagt hat, setzen sie ihm am besten mit der Schleifmaschine zu. Parkett- und Holzböden lassen sich – wie gesagt – bestens renovieren und aufpolieren. Wie das geht, erfahren Sie im Beitrag Dielenböden und Parkett renovieren und neu versiegeln.
Bester Schutz und lange Haltbarkeit garantiert eine Beschichtung mit einem Lack. Wer’s lieber natürlich mag, kann aber auch bei der Renovierung zum Öl greifen und dem Boden mit farbigen Varianten sogar einen völlig neuen Look verpassen: Parkett- oder Holzboden ölen.
So oder so: Ein Holzboden ist eine Investition, die sich lohnt!
Reinigung & Pflege
Ein so wertvolles Mitglied Ihres Haushalts hat sich natürlich auch die beste Pflege verdient - aber wie geht’s? Kübel voll Wasser und Scheuerbürsten sind jedenfalls tabu – das würde dem Boden mehr schaden als nützen. Besser: Den Parkettboden regelmäßig mit einem trockenen Baumwollmop, dem Staubsauger mit Bürstenaufsatz oder dem guten alten Besen von grobem Schmutz befreien. Hartnäckigeren Flecken rücken Sie mit etwas lauwarmem Wasser zu Leibe. Am besten ist aber die Verwendung von speziellen Pflegeprodukten. Die Parkettreiniger entfernen unverdünnt selbst Absatzstreifen oder sorgen im Wischwasser für eine absolut saubere Oberfläche. Damit ist der Boden perfekt für eine Pflegeschicht vorbereitet: Die eigens entwickelte Parkettpflege bildet einen sehr dünnen, widerstandsfähigen Schutzfilm mit gleichmäßigem Seidenglanzeffekt. Der Boden ist damit gegen Abrieb, Wasser und Haushaltschemikalien bestens gerüstet. Auch für geölte Böden gibt es eigne Pflegeprodukte. Die Anwendung funktioniert nach dem selben Prinzip – erst reinigen, dann eine unsichtbare Schutzschicht darüber und schon ist der Boden wieder für die Strapazen des Alltags gerüstet!