Architekt Armin Autengruber im Interview zu Holz als Baumaterial, Holschutz, Farbgestaltung und seinem eigenwilligen Privathaus in Niedrigenergiebauweise

Große Schwester & kleiner Bruder“ ist der Titel, den Architekt Armin Autengruber der Sanierung bzw. der Erweiterung seines eigenen Privathauses gegeben hat. Beim Anblick des Gebäudes erklärt sich dieser Titel schnell von selbst: zwei Baukörper, die eins sind und doch getrennt. Verzerrte Kuben aus einer Mischung aus Holz und schwarzem Textil bilden drei Voluminas, die den weißen Baukörper durchdringen. Schräggestellte Holzstreifen mit einer silbrigen Holzschutzlasur von ADLER garantieren eine forcierte Auflockerung der Baumassen.

 

Herr Autengruber, wie ist dieses außergewöhnliche Objekt zustande gekommen?
„Am Anfang stand ein Haus aus den fünfziger Jahren, mein Elternhaus. Ziel der Familie war es, zwei Domizile zu schaffen, die einerseits meinen Eltern eine dem neuen Lebensabschnitt entsprechende Unterkunft für deren Pension, und andererseits mir und meiner Familie ein ansprechendes Zuhause bieten. Auffallend, kostengünstig und experimentell war die Bedingung. Nach mehrjähriger Planungsphase entstanden zwei Baukörper die eins sind und doch getrennt.“

Was war Ihnen wichtig bei dieser Sanierung und Erweiterung?
„Es ist immer etwas schwierig so im Nahverhältnis zusammen zu wohnen. Pufferzonen waren hier umso wichtiger, die wir im Bereich der Terrasse und in Form der Garage zwischen den Wohneinheiten geschaffen haben. Die beiden Wohneinheiten wurden ganz den Bedürfnissen der einzelnen Parteien angepasst und erscheinen doch für den Betrachter als ein Haus.“

Was ist für Sie das Einzigartige an Ihrem Haus?
„Zum Unikat macht mein Haus die Fassade. Sie ist eine Mischung aus herkömmlicher Putzfassade, klassisch weiß gehaltene, und der Eyecatcher ist die Textilfassade mit den lasierten Holzstreifen. Aufgrund der Pigmente in der verwendeten Holzschutzlasur von ADLER, ergeben sich auch immer wieder Lichtspiele. Je nachdem wie die Sonne drauf scheint, reflektiert es anders und schaut anders aus – als ob andere Grautöne vorherrschen. Die Fassade erhält dadurch einen natürlichen und lebhafteren Charakter.“

Ihnen war wichtig das Holz an der Fassade zu schützen. Warum aber diese Effektlasur?
„Das wichtige bei einer Holzfassade ist mir, dass man die Struktur des Holzes erkennt und nicht übermalt oder übertönt. Die Materialität soll unterstrichen und nicht verloren gehen. Für mich bedeutet Holzschutz eine Symbiose zwischen längerer Lebensdauer und dem Unterstreichen der Materialität des Holzes. Es war eine lange Diskussion ob es eine farblose Holzlasur wird oder eben diese Effektlasur – ein Anstrich mit Pigmenten. Man hat sich dann für die silbrige Holschutzlasur Pullex Silverwood entschieden, da diese das Holz länger schützt.“

Holz schützen – das ist Ihnen nicht nur privat, sondern auch als Architekt wichtig.
„Holzschutz ist für einen Architekten ein wichtiges Element. Die natürliche Abwitterung des Holzes passiert nur stellenweise und das ist nicht unbedingt das, was man sich vorstellt unter Schönheit und Architektur. Deshalb ist ein Holzschutzmittel wichtig, das sowohl das Material widerspiegelt, die Lebensdauer des Holzes verlängert und trotzdem verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten offen lässt.“

Wie wichtig ist Holz als nachhaltiges Baumaterial bei Ihren Projekten?
„Holz ist definitiv mein Lieblingsmaterial, sowohl als konstruktives Bauelement oder Fassadenelement oder Innenraumelement. Holz spiegelt Wärme wider. Abgesehen davon hat es bauphysikalisch eine wichtige Funktion, nämlich die natürliche Feuchtigkeitsregulation - besonders in Innenräumen. Deswegen sollte man Holz auch in Innenräumen, bei Decken und Wänden viel mehr einsetzen. Das wird aufgrund der modernen Bauweise und der Luftdichtheit der Häuser immer wichtiger. Der Fassade gibt Holz einen natürlichen und individuellen Charakter.“

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.